Landkreis Gifhorn gewinnt benötigte Energie zu 100 Prozent selbst 22. Juli 20105. November 2015 Grüne Kreistagsfraktion geht in Klausur Pressemitteilung vom 22. Juli 2010 Die Vorstellung von einer dauerhaft zukunftssicheren Energieversorgung aus heimischen Quellen gewinnt an Anziehungskraft. Der Niedergang der fossilen und atomaren Energien ist absehbar und immer mehr Menschen wünschen sich eine Befreiung aus ihrer hochgradigen Abhängigkeit. Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken z. B. verschärfen die Probleme und sind keine brauchbaren Lösungen. Damit Vollversorgung mit freier Umgebungsenergie im Landkreis Gifhorn Realität werden kann, hat sich die Gifhorner Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in eine eintägige Klausur begeben. Neben langfristiger Versorgungssicherheit und Klimaschutz bildet dabei die Stärkung der regionalen Wirtschaft ein wesentliches Motiv. Eine Bestandsaufnahme der in der Region gewinnbaren Energiemengen ist dafür unverzichtbar – sie bildet die Grundlage fur realistische Zielsetzungen und dient zur Vermeidung von Fehlentwicklungen. „Die Grunen wollen fur den Landkreis Gifhorn ein eigenes Energieszenario in die öffentliche Diskussion bringen“, so der Fraktionsvorsitzende Fredegar Henze, „Raus aus dem fossil-/atomaren Dilemma, eine ‚enkeltaugliche Energieversorgung’ ist machbar!“ Durch Vollversorgung mit Energie aus heimischen Quellen wird die Abhängigkeit von endlichen Brennstoffen (90 %) und von Energieimporten (70%) reduziert und die regionale Wirtschaftskraft erheblich gestärkt. Im Gegensatz zu heute fließt der überwiegende Teil der Ausgaben fur Energie dann nicht mehr ab, sondern bleibt dem Gifhorner Wirtschaftskreislauf erhalten. In einer Beispielrechnung gehen dem Landkreis Goslar jährlich (Basis 2007) 128,7 Millionen Euro an Wirtschaftskraft verloren. Mit der Entwicklung zu einer 100% Erneuerbare-Energie-Region käme dieses Potenzial wieder der heimischen Wirtschaft zugute, außerdem wurde der Landkreis Unabhängigkeit gewinnen gegenüber tendenziell steigenden Weltmarktpreisen und globalen Energiekrisen. 100%-Erneuerbare-Energie-Regionen lassen sich gut simulieren mit der PC-Software 100prosim. Die von Dipl.-Ing. Hans-H. Schmidt-Kanefeldt entwickelte und während der Klausurtagung vorgestellte Software erfasst alle notwendigen Daten und entwickelt eine realistische Zielsetzungen. „Wir werden uns intensiv mit dem Thema beschäftigen und Lösungen für den Landkreis Gifhorn vorlegen!“ so Henze abschließend.