Großes Lob für Betreiber und ehrenamtliche Helfer 3. Februar 2016 SPD/Grüne-Piraten-Linke besuchen Flüchtlingscamp in Ehra Nach den Vorträgen von Ehra-Lessiens Bürgermeisterin Jenny Reissig und Sandro Pietrantoni vom DRK hatten die Abgeordneten von SPD und Grünen-Piraten-Linken nach ihrem Besuch im Flüchtlingscamp in Ehra nur Lob für die geleistete Arbeit. „Wir haben uns genau angehört, was hier vom DRK und von den ehrenamtlichen Helfern geleistet wird und sind voll des Lobes!“ fasst der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Fredegar Henze, die Eindrücke der anwesenden Abgeordneten zusammen. Insbesondere das Konzept „Blick nach draußen“ habe überzeugt. „Es ist wichtig, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mitzunehmen und über Vorgänge im Flüchtlingscamp zu informieren,“ ergänzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Schliephacke. Es sei festzustellen, dass die Arbeit gut voran ginge. Das Camp habe schon den Charakter eines Dorfes, beispielsweise durch die Einrichtung einer Arztpraxis und eines kleinen Supermarktes. „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass alle Flüchtlinge jetzt in festen Häusern untergebracht sind“, freut sich Henze, „die Zelte sind weg.“ Die Zahl der Flüchtlinge werde im Laufe dieses Jahres von augenblicklich 700 auf etwa 1.200 steigen. Der überwiegende Teil komme aus den Bürgerkriegsgebieten Syrien, Irak und Afghanistan. Weitere Flüchtlinge kämen aus dem Iran und aus Afrika. Aus den Balkanstaaten kämen nur etwa 1 % der Bewohner im Camp. Deutschkurse werden von ehrenamtlichen Helfern als auch von hauptamtlichen Kräften angeboten. Wenn die Zahl der Bewohner steigt, müssten nach Ansicht der Kommualpolitiker auch deutlich mehr Kurse angeboten werden. Zur Zeit leben zehn unbegleitete Minderjährige in eigenen Zimmern und werden vom DRK auch fachlich versorgt. „Wir haben jetzt vom Land eine sogenannte Betriebserlaubnis erhalten und dürfen bis zu 32 Minderjährige betreuen“, berichtet Pietrantoni, „wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, kommen die jungen Menschen in betreuten Wohngruppen unter.“ Leider gebe es ein Problem im Bereich der Telekommunikation. Es gibt kein Handy-Netz. Das ist aber für die Flüchtlinge sehr wichtig, um Kontakt zu Angehörigen zu halten. Außerdem sei aufgrund der baulichen Bedingungen leider nur eine einzige Waschmaschine in Betrieb, wurde den Abgeordneten weiter berichtet. „Beides ist sehr unbefriedigend, da muss das Land dringend Abhilfe schaffen“, meint Rolf Schliephacke, „auch die noch ausstehenden Baumaßnahmen müssen unverzüglich abgeschlossen werden.“ Die Kommunalpolitiker hörten sich die Wünsche und Vorschläge des DRK als Betreiber der Einrichtung sowie der Gemeindebürgermeisterin Reissig an und machten sich eifrig Notizen. „Allerdings“, so Schliephacke und Henze, „haben wir jetzt nicht mehr viel Einfluss auf die Vorgänge im Camp, da dies jetzt eine Einrichtung des Landes ist.“ Trotzdem wolle man sich für das Flüchtlingscamp Ehra einsetzen, auch über die eigenen Landtags- und Bundestagsabgeordneten.