Rede zum Sperrmüll

Symbolbild
Rede Nicole Wockenfuß im Kreistag 2017-06-21 zu TOP 18  Umstellung des Systems zur Sperrmüllabfuhr
Nicole Wockenfuß

Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

der Kreistag beschließt heute darüber, ob der Sperrmüll weiterhin über das alte System, 3 Mal im Jahr zu festen Terminen oder auf Anforderung abgeholt wird. Die Kreisverwaltung schlägt aus vielen Gründen vor, zukünftig den Sperrmüll nur noch auf Anforderung abzuholen. Bei diesem Vorschlag der Verwaltung ist wichtig, dass der Müll geordnet und vor Allem fachgerecht entsorgt werden kann.

Die Abholung auf Anforderung bietet viele Vorteile

Wir von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN sehen hierin viele Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Gifhorn bei der Möglichkeit, den Sperrmüll nur noch auf Anforderung, per Postkarte, telefonisch oder übers Internet,  abholen zu lassen. Spätestens nach 4 Wochen wird der Müll abgeholt und die Bürgerinnen und Bürger müssen nicht bis zu drei Monate oder länger darauf warten.

Der derzeitige Mülltourismus durch ständige Fahrten von Fahrzeugen durch den Landkreis, insbesondere durch Wohngebiete hört auf. Dabei denken wir nicht nur an die Umwelt die durch Abgase, Feinstaub und Lärm belastet wird, sondern auch an die Bürgerinnen und Bürger, die oft  auch am späten Abend in ihrem Schlaf gestört werden. Außerdem gibt es sicherlich wie in der Stadt Gifhorn noch viele unbefestigte Straßen, bei denen dann noch der Staub dazu kommt.

Viele Kommunen sind nicht mehr bereit, den Müll auf eigene Kosten zu entsorgen

Von den Sammelplätzen, an denen sich die Sperrmüllsammler treffen, und wie diese nach den Sperrmüllwochen aussehen will ich hier gar nicht reden. Ich weiß nur von ganz vielen Gemeinden, dass es dort immer wieder zu Problemen kommt. Außerdem weiß ich auch, dass viele Gemeinden nicht mehr bereit sind, den Müll der dort landet auf eigene Kosten zu entfernen. Gut erhaltene Gebrauchsgegenstände, wie Möbel und Hausrat und anderes können viel nachhaltiger an anderen Stellen abgegeben werden und damit komplett wieder genutzt werden. Hierzu gibt es oft auch die Möglichkeit der individuellen Abholung. — In diesem Zusammenhang muss dafür mehr geworben werden.

Grüne wünschen sich im Landkreis Wertstofftonnen

Die Lösung für den Elektromüll, wenn es denn keine Weißgeräte sind, finde ich persönlich immer noch unbefriedigend und nicht wirklich gelöst. Hier würde ich mir für die Zukunft wünschen, dass wir im Landkreis die Wertstofftonne einführen.

Vielleicht kann die Verwaltung dazu nochmal recherchieren und eine bessere Lösung finden, damit Kleingeräte eben nicht im Restmüll landen oder wie bisher oft im Sperrmüll.

In der Stadt Gifhorn haben wir eine gemeinsame Erklärung zur Entsorgung des Sperrmülls beschlossen.

Auf einen Änderungsantrag des SPD Fraktionsvorsitzenden Herrn Stenzel hin, haben wir beschlossen, Zitat: „Der Landkreis Gifhorn möge zur Kenntnis nehmen, das die Mehrheit der Ratsmitglieder die Sperrmüllabholung nach Anforderung bevorzugt. Die Kreistagsmitglieder werden gebeten, diese Position in die Beratungen und die Beschlussfassung im Kreistag einzubeziehen.

Warum eine gemeinsame Erklärung, bzw. Resolution durch den Rat der Stadt Gifhorn:

In der Stadt Gifhorn leben knapp 1/4 der Bevölkerung im Landkreis. Die Stadt kann für ihre Bürgerinnen und Bürger im Kreistag nicht mitbestimmen, so dass die Interessen der Stadt nur über einen Beschluss im Rat der Stadt Gifhorn deutlich gemacht werden kann. Ich weiß aber, dass wenn so etwas auch in den Gemeinden oder Samtgemeinden zur Abstimmung gestanden hätte, wären noch mehr Stimmen für eine Abfuhr auf Anforderung laut geworden. Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bitten deshalb,

im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger, der Verwaltungsvorlage zuzustimmen.

Vielen Dank!