Kalte Nahwärmenetze 8. Oktober 202314. September 2024 Rede Anke Klitzke Ratssitzung der Stadt Gifhorn 23.09.2023 Anke Klitzke Wir wollen heute den Beschluss fassen: Dass die Verwaltung beauftragt wird, für alle in Planung befindlichen und alle künftigen Neubaugebiete die Errichtung eines kalten Nahwärmenetzes zu prüfen und dem Rat das Ergebnis der Prüfung vorzulegen. Was ist kalte Nahwärme? Kalte Nahwärme beschreibt Wärmenetze mit Betriebstemperaturen auf Umgebungstemperatur (ca. 5-35 °C). Bei kalten Nahwärmenetzen sind in Gebäuden Wärmepumpen installiert, welche das Temperaturniveau der Wärme aus dem Netz auf die Vorlauftemperatur im Heizkreis des Gebäudes anheben. Welche Vorteile bieten Sie: Kalte Nahwärmenetze können sowohl Wärme als auch Kälte bereitstellen (etwas was immer wichtiger wird angesichts des Klimawandels). Umweltwärme kann als Wärmequelle genutzt werden. Hierzu gehören Umgebungsluft oder Gewässer wie Seen oder Flüsse. Aufgrund der geringen Netztemperaturen entstehen nahezu keine Wärmeverluste vom Rohr ans Erdreich. Der Einsatz von dezentralen Wärmepumpen stellt eine starke Kopplung zwischen Wärme- und Stromsektor dar und erhöht die Flexibilität gegenüber dem Stromnetz. Die Kosten zur Errichtung des Wärmenetzes sind beim Einsatz von ungedämmten Kunststoffrohren wesentlich geringer als bei herkömmlichen Wärmenetzen. Die Verlegung des Wärmenetzes kann mit der Verlegung anderer Infrastruktur (Strom und Glasfaser) kombiniert werden, wodurch sich Kosten für die Erdbarbeiten stark reduzieren lassen. Keine lokalen Emissionen (Feinstaub, Abgas, Lärm) Kein Lagerraum für Brennstoff (Heizöl, Pellet oder Hackschnitzel) notwendig. Die Wärmeversorgung wird mit steigendem erneuerbarem Anteil im Stromnetz immer ökologischer und erreicht die vollständige Nachhaltigkeit automatisch zusammen mit dem Stromnetz. Welche Nachteile bieten Sie: Die Systemregelung kalter Nahwärmenetze ist anspruchsvoller, auch die Übergabestationen bei den Abnehmern kostenintensiver. Durch den Anschluss an ein Wärmenetz sind Kunden langfristig an die Wärmenetzinfrastruktur gebunden. Die Flächen für das Netz müssen gefunden werden, wenn diese aber mit geplant werden, sollte das keine Problem sein. Neubaugebiete können, wenn wir es klug angehen, schon bevor die Kommunalen Wärmenetze aufgebaut sind nachhaltig werden. Dies für jedes Gebiet zu prüfen, ist ein erster Schritt. Aber wir müssen weitere Schritte gehen. Bei den Kriterien für Freiflächen Photovoltaik haben wir darüber gesprochen, dass wir unsere Ackerflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln benötigen. Im Teil 2 unseres Antrages, den wir zurückgezogen haben, fordern wir genau dies. Biogas soll zum betreiben von Heizungen ausgeschlossen werden. Wir können es uns nicht mehr leisten Nahrungsmittel zu verfeuern. Das Gleiche gilt für Holz oder Holz Pelletheizungen. Angesichts der Katastrophen Meldungen die uns im Laufe dieses Jahres wieder aus allen Teilen der Welt ereilten, muss uns klar sein, dass wir keine Zeit mehr haben. Wir müssen, auch hier in Gifhorn, alles tun um die Globale Erwärmung zu stoppen und mag unser Beitrag noch so klein sein.