„Lebensmittel – regional & nachhaltig konsumieren“

Foto:@Sean Heller

Gut besuchter Infoabend bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Gifhorn

PRESSEMITTEILUNG

Kürzlich veranstaltete der Kreisverband Gifhorn von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Informationsabend zum Thema „Lebensmittel – regional & nachhaltig konsumieren“. Beteiligt waren der Aller Markt in der Gifhorner Steinwegpassage und sowie zwei Kooperationsbetriebe der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Aller/Oker: Der Hof Rautenberg in Langenklint (Müden/Aller) sowie der Gallowayhof in Darrigsdorf (Wittingen). Dank der zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher war die Kreisgeschäftsstelle der GRÜNEN an diesem Abend gut gefüllt.

Axel Keller vom Steuerungskreis des Aller Markts stellte dessen derzeitiges Konzept vor. Neben dem Unverpacktladen als Herzstück hat dieser noch ergänzende Standbeine wie den Mittagstisch und die Markthalle. Dort werden auch verpackte, aber wenigstens regionale, saisonale, ökologische und/oder faire Waren gehandelt. Wichtig ist den Beteiligten die inklusive und soziale Ausrichtung des gemeinnützigen Unternehmens. Keller betonte, dass es sich beim Aller Markt ausdrücklich um ein Projekt handelt, um Entwicklungen anzustoßen: „Wenn unverpackte Ware eines Tages auch bei kommerziellen Anbietern etablierter ist, dann ist vielleicht ein neues Projekt dran.“

Im nächsten Beitrag erläuterte Martin Rautenberg die Besonderheiten des Gemüseanbaus auf dem Hof Rautenberg. Das dort praktizierte innovative Anbauverfahren mit einer Deckschicht aus Mulch erlaubt es unter anderem, Feuchtigkeit im Boden zu halten, Humus aufzubauen, Beikraut zu reduzieren und ein natürliches Gleichgewicht zwischen tierischen Fressfeinden und ihren Gegenspielern zu etablieren. Dabei werden auch neuartige Maschinen eingesetzt, an deren Weiterentwicklung die Rautenbergs aktiv beteiligt sind. „Die im Vergleich zum herkömmlichen Ökolandbau deutlich erhöhte Pflanzdichte macht Bioprodukte zu Preisen des konventionellen Landbaus möglich“, so Rautenberg.

Diethelm Lilje vom Gallowayhof erläuterte den Anwesenden die Vorzüge seiner Gallowayrinder angesichts des sich verändernden Klimas. Zu den Flächen, auf denen die Rinder grasen dürfen, gehören Naturschutzflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Wesendorf, auf denen zwischen Bäumen vorwiegend ökologisch wertvolle Magergräser wachsen. Durch ihren Verbiss tragen die Rinder zum Erhalt dieser Landschaft und ihrer Biodiversität bei. Zugefüttert wird deshalb nur im Winter und auch dann nur von biozertifizierten Flächen.

Schließlich stellte Nadja Rautenberg vom Hof Rautenberg die Funktionsweise der Solawi Aller/Oker vor. „Landwirtschaft unterliegt den Naturgesetzen, wird aber den Marktgesetzen unterworfen“, fasste sie die vorherrschende Situation sowohl im ökologischen als auch konventionellen Agrarsektor zusammen. Solidarische Landwirtschaften verstehen sich als Ausweg aus diesem Spannungsfeld. Grundprinzip ist dabei die Teilung von Risiko und Verantwortung zwischen dem produzierenden Hof und der Gemeinschaft, die dessen Produkte bezieht. Durch die Vielfalt an angebauten Kulturen gibt es kein Jahr ohne Ertrag. Weitere Informationen – auch zum Erwerb von Anteilen – gibt es online unter https://solawialleroker.de.

Jonas Klee