Gutachten zur A 39 liegt vor 18. August 201619. August 2016 Grüne: Untersuchungen belegen ein äußerst schlechtes Nutzen-Kosten-Verhältnis Das Gutachten der Fachagentur für Stadt-und Verkehrsplanung „RegioConsult“ aus Marburg zum Ausbau der A 39, das die Niedersächsische Landtagsfraktion der Grünen in Auftrag gegeben hat, liegt nunmehr vor. Darin errechnete der Experte Wulf Hahn und seine Mitarbeiter ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von nur noch 0,85. „Damit wird deutlich, dass das umstrittene Straßenbauprojekt volkswirtschaftlich nicht vertretbar ist“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Gifhorner Kreistag, Frank-Markus Warnecke. „Die bisherigen Berechnungen basieren auf einer falschen Datenlage. Die Untergrenze für die Gesamtkosten wurden ohne Angaben von Gründen einfach um 15 Prozent abgesenkt.“ Ferner kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass die Kosten für einen Kilometer A 39 im Gegensatz zu anderen Autobahnen deutlich zu niedrig angesetzt wurden. Üblicherweise kostet ein Kilometer Autobahn zwischen 15 und 20 Millionen Euro. Legt man dieses Zahlen zu Grunde und berücksichtigt obendrein noch, dass der Ausbau der A 39 erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben würde, die bei der Berechnung des Nutzen-Kosten-Verhältnis ebenfalls noch nicht berücksichtigt wurden, verschlechtert sich der Wert nochmals deutlich. „Die Gesamtkosten für den Ausbau der A 39 werden mit 1,08 Milliarden Euro angegeben. Unter Einbeziehung aller genannten Aspekte und der daraus resultierenden Folgen sowie der gesamten Planungskosten liegen die tatsächlichen Kosten weit höher“, sagte Norbert Schulze, Bokensdorf, vom Internetblog „VernunftBuerger.de“ . Schulze verweist auch auf die im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung geforderte Prüfung einer Alternative: „Der Ausbau der bereits vorhandenen B 4 mit Ortsumfahrungen, wurde gar nicht erst geprüft. Die Kosten für die B 4 würden allerdings nur einen Bruchteil der Kosten der A39 verschlingen.“ .Die Gutachter haben für die A 39 eine hohe Umweltbetroffenheit festgestellt. Der enorme Flächenverbrauch von wertvollen Ackerböden und die damit einhergehende Flächenversiegelung, aber auch die zusätzlichen Emissionen widersprechen den Klimaschutzzielen. so Warnecke. „Die Untersuchungen ergaben“, bemängelt Warnecke in seiner Stellungnahme, „dass Zerstörungen von Landschaftsschutz- und Naherholungsgebieten sowie Zerschneidungen von Lebensräumen keine besondere Bedeutung gespielt haben.“ Seine Fraktion jedenfalls appelliert an die verantwortlichen Politiker in Hannover und Berlin, die Planungen zum Ausbau der A 39 zu beenden und keine weiteren Steuergelder zu verschwenden. „Wir sollten statt dessen lieber die Klimaschutzziele einhalten und der nachfolgenden Generation keinen Scherbenhaufen hinterlassen wird!“ fordert Warnecke.